Viele von Euch werden sich insbesondere am Anfang des Jura-Studiums
die Frage stellen, was die richtige Herangehensweise an das Lernen im Studium
ist.
1. Lehrbücher
Lehrbücher stellen den Stoff des Studiums nach Rechts- und
Teilgebieten sortiert dar.
Diese Darstellungen können jedoch oft sehr
umfangreich und kompliziert sein und es benötigt einige Zeit sie vollständig
durchzuarbeiten. Greift man jedoch zu einem guten Lehrbuch, so kann man sich
sicher sein, dass man darin auch die meisten klausurrelevanten Probleme für das
entsprechende Teilgebiet findet.
2. Skripten
Skripten stellen neben den Lehrbüchern einen weiteren großen
Teil an Stoffsammlungen dar.
Im Gegensatz zu Lehrbüchern sind sie meist
kurz gehalten und verzichten auf ausführliche Darstellungen von vertieften
Problemen. Hier wird sich auf das wichtigste Konzentriert und dies oftmals
stichpunktartig zusammengefasst.
Ein Vorteil der Skripten ist es, dass diese in
deutlich kürzerer Zeit durchgearbeitet werden können, als dies bei einem
Lehrbuch der Fall ist. Der Nachteil ist jedoch, dass auf eine vertiefte
Wissensvermittlung durch den begrenzten Umfang verzichtet wird.
3. Fallsammlungen
Eine Besonderheit in dem sich das Jura-Studium von anderen
Studiengängen im Bereich der Lernmittelauswahl unterscheidet, ist das
Vorhandensein von Fallsammlungen.
Durch Fallsammlungen kann das durch
Lehrbücher und Skripte theoretisch erlernte Wissen an Fällen in praktischer
Weise geübt werden. Hier wird weniger auf die Vermittlung von theoretischem
Wissen wert gelegt, sondern auf das praktische Anwenden.
Die richtige Methode?
Nun stellt sich die Frage, welche der drei aufgezählten
Lernmittel sollte man verwenden und wie richtig damit lernen.
Zunächst einmal sei vorweggestellt, dass es im Jura-Studium
keine Patentlösung für eine Lernmethode gibt. Jeder Mensch lernt anders am
besten und kann sich Dinge auf andere Weise am leichtesten merken.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass sich Lehrbücher,
Skripte und Fallsammlungen ergänzen und nicht nur Alternativen darstellen.
Hier sollen nun also zunächst zwei Lerntypen vorgestellt werden.
1. Der Lehrbuchlerntyp
Beim Lehrbuchlerntyp wird das theoretische Wissen zunächst
mit einem Lehrbuch eurer Wahl erlernt. Ihr arbeitet es durch und versucht
möglichst viel zu behalten. Habt ihr ein Kapitel im Buch abgeschlossen, springt
ihr in eine Fallsammlung und macht genau zu diesem, eben durchgearbeiteten
Thema die angebotenen Fälle. Somit wird das theoretische Wissen aus dem
Lehrbuch durch die praktische Anwendung am Fall gefestigt und ihr könnt euch
später einfacherer daran erinnern.
2. Der Falllerntyp
Der Falllerntyp ist der umgekehrte Fall des
Lehrbuchlerntyps. Hierbei entscheidet ihr euch zunächst für ein bestimmtes
Thema in eurer Fallsammlung und versucht die Fälle zu lösen. Natürlich wird
Euch dies ohne das vorherige theoretische Wissen nur teilweise gelingen.
Nachdem Ihr versucht habt den Fall zu lösen, arbeitet ihr die Lösung des Falles
anhand Eurer eigenen Lösungsnotizen nach. Hierbei werden Euch einige Fehler
auffallen, die Ihr vielleicht gemacht habt. Doch dies macht nichts, da man aus
Fehler bekanntlich lernt und etwas, was man einmal falsch gemacht hat, mit
großer Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal fehlerhaft machen wird.
Habt Ihr die Lösung durchgearbeitet, lest ihr die relevanten
Probleme des gelösten Falles noch einmal im Lehrbuch nach und festigt so euer
Wissen.
Natürlich gibt es noch weitere Lernmethoden, dies sind
jedoch die beiden, mit welchen ich bis heute am besten klargekommen bin.
Welche Lernmethode man anwenden sollte, kann nur
jeder für sich durch ausprobieren entscheiden.
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