Sonntag, 22. November 2015

Wie lerne ich richtig?

Viele von Euch werden sich insbesondere am Anfang des Jura-Studiums die Frage stellen, was die richtige Herangehensweise an das Lernen im Studium ist.

Zunächst einmal nachfolgend die drei Hauptquellen aus denen Ihr den Lernstoff beziehen werdet.

1. Lehrbücher
Lehrbücher stellen den Stoff des Studiums nach Rechts- und Teilgebieten sortiert dar. 
Diese Darstellungen können jedoch oft sehr umfangreich und kompliziert sein und es benötigt einige Zeit sie vollständig durchzuarbeiten. Greift man jedoch zu einem guten Lehrbuch, so kann man sich sicher sein, dass man darin auch die meisten klausurrelevanten Probleme für das entsprechende Teilgebiet findet.

2. Skripten
Skripten stellen neben den Lehrbüchern einen weiteren großen Teil an Stoffsammlungen dar. 
Im Gegensatz zu Lehrbüchern sind sie meist kurz gehalten und verzichten auf ausführliche Darstellungen von vertieften Problemen. Hier wird sich auf das wichtigste Konzentriert und dies oftmals stichpunktartig zusammengefasst. 
Ein Vorteil der Skripten ist es, dass diese in deutlich kürzerer Zeit durchgearbeitet werden können, als dies bei einem Lehrbuch der Fall ist. Der Nachteil ist jedoch, dass auf eine vertiefte Wissensvermittlung durch den begrenzten Umfang verzichtet wird.

3. Fallsammlungen
Eine Besonderheit in dem sich das Jura-Studium von anderen Studiengängen im Bereich der Lernmittelauswahl unterscheidet, ist das Vorhandensein von Fallsammlungen. 
Durch Fallsammlungen kann das durch Lehrbücher und Skripte theoretisch erlernte Wissen an Fällen in praktischer Weise geübt werden. Hier wird weniger auf die Vermittlung von theoretischem Wissen wert gelegt, sondern auf das praktische Anwenden.


Die richtige Methode?

Nun stellt sich die Frage, welche der drei aufgezählten Lernmittel sollte man verwenden und wie richtig damit lernen.
Zunächst einmal sei vorweggestellt, dass es im Jura-Studium keine Patentlösung für eine Lernmethode gibt. Jeder Mensch lernt anders am besten und kann sich Dinge auf andere Weise am leichtesten merken.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass sich Lehrbücher, Skripte und Fallsammlungen ergänzen und nicht nur Alternativen darstellen.

Hier sollen nun also zunächst zwei Lerntypen vorgestellt werden.

1. Der Lehrbuchlerntyp
Beim Lehrbuchlerntyp wird das theoretische Wissen zunächst mit einem Lehrbuch eurer Wahl erlernt. Ihr arbeitet es durch und versucht möglichst viel zu behalten. Habt ihr ein Kapitel im Buch abgeschlossen, springt ihr in eine Fallsammlung und macht genau zu diesem, eben durchgearbeiteten Thema die angebotenen Fälle. Somit wird das theoretische Wissen aus dem Lehrbuch durch die praktische Anwendung am Fall gefestigt und ihr könnt euch später einfacherer daran erinnern.

2. Der Falllerntyp
Der Falllerntyp ist der umgekehrte Fall des Lehrbuchlerntyps. Hierbei entscheidet ihr euch zunächst für ein bestimmtes Thema in eurer Fallsammlung und versucht die Fälle zu lösen. Natürlich wird Euch dies ohne das vorherige theoretische Wissen nur teilweise gelingen. Nachdem Ihr versucht habt den Fall zu lösen, arbeitet ihr die Lösung des Falles anhand Eurer eigenen Lösungsnotizen nach. Hierbei werden Euch einige Fehler auffallen, die Ihr vielleicht gemacht habt. Doch dies macht nichts, da man aus Fehler bekanntlich lernt und etwas, was man einmal falsch gemacht hat, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal fehlerhaft machen wird.
Habt Ihr die Lösung durchgearbeitet, lest ihr die relevanten Probleme des gelösten Falles noch einmal im Lehrbuch nach und festigt so euer Wissen.

Natürlich gibt es noch weitere Lernmethoden, dies sind jedoch die beiden, mit welchen ich bis heute am besten klargekommen bin.
Welche Lernmethode man anwenden sollte, kann nur jeder für sich durch ausprobieren entscheiden.

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